Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Verkieselung

Mit diesem Begriff werden die unterschiedlichen möglichen chemischen Reaktionen von Wasserglas (= Kalium- oder Lithiumsilikat) mit einem mineralischen Untergrund und dessen reaktionsfähigen Komponenten, insbesondere Quarz, bezeichnet, die im Endzustand zu einer besonders festen Verbindung zwischen Substrat und Beschichtung führen.
Eine Verkieselung ist ausschließlich auf Silikatbindemittel beschränkt, wobei auch die Luftkohlensäure an dem Härtungsvorgang beteiligt ist. Zu beachten ist dabei, dass sich durch den Verkieselungsvorgang des Bindemittels kein geschlossener, besonders dichter Film bildet, sondern im Gegenteil ein sehr hoch wasserdampfdurchlässiger bzw. diffusionsoffener. Derartige Beschichtungen werden daher als „mikroporös“ klassifiziert. Um die kapillare Wasseraufnahme zu minimieren, können sie durch entsprechende Zusätze hydrophobiert werden.
Verkieselte Dispersions-Silikatputze weisen eine gute temporäre Beständigkeit gegen Mikroorganismen auf. Sie sind gegen atmosphärischen Einfluss (Industrieatmosphäre) in nahezu allen Klimazonen einsetzbar, bei Feuchtigkeitseinwirkung kaum quellbar und zeigen geringe Schmutzaufnahme aufgrund ihrer verhältnismäßig großen Oberflächenhärte bzw. der geringen Thermoplastizität.

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