Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Silikatbeschichtungen (2K)

auch „echte“ Silikat-Beschichtungsstoffe genannt, dürfen nach DIN 18363 keine organischen Bestandteile enthalten und werden als 2-Komponenten-Materialien geliefert, die vor der Verarbeitung gemischt und „eingesumpft“ werden müssen. Dabei wird die Bindemittelkomponente, d. h. Kaliwasserglas mit evtl. Additiven, auch als „Fixativ“ bezeichnet, weil sie sich in Kombination mit der (farbgebenden) Pulverkomponente mit verkieselungsfähigen und mineralischen Untergründen über eine chemische Reaktion unlöslich verbindet („fixiert“).
Beschichtungen auf Silikatbasis sind mikroporös und weisen eine hohe Dampfdurchlässigkeit auf, sie sind sehr hart, UV-beständig und nicht brennbar, nur wenig schmutzanfällig und resistent gegenüber der Einwirkung von Wasser, schwachen Säuren und Laugen und organischen Lösungsmitteln.
Andererseits sind sie jedoch nicht rissüberbrückend, die Farbtonauswahl ist begrenzt auf alkalibeständige anorganische Pigmente und bei der Verarbeitung ist die hohe Alkalität des Materials zu berücksichtigen, weil Glas und Metall davon angeätzt werden.
Eine Weiterentwicklung dieser oft auch als „Mineralfarben“ bezeichneten 2K-Silikatfarben stellen die Dispersions-Silikatfarben oder Organo- Silikatfarben dar:
Durch Zusatz einer geringen Menge (max 5%) einer geeigneten, verseifungsstabilen Polymerdispersion ist es möglich, ein gebrauchsfertiges, lagerstabiles 1K-Material herzustellen. In analoger Weise können auch Dispersions-Silikatputze (bzw. Organo-Silikatputze) als 1 K-Systeme gefertigt werden.

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