Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

REA-Gips

ist ein synthetischer Gips aus Rauchgas-Entschwefelungs-Anlagen. Durch die Bindung des Schwefeldioxids aus den Abgasen mit Kalkstein wird dieser gereinigt und REA-Gips entsteht.

Alle fossilen Brennstoffe enthalten Schwefel – Öl und Erdgas weniger als Steinkohle und diese um etwa den Faktor 2,5 weniger als Braunkohle. Durch verschiedene Entschwefelungsverfahren, wie ein- oder zweistufige Waschverfahren, das Sprühabsorptionsverfahren oder einen Zusatz in Pulverform, ist es möglich, unter Zugabe von Kalk das Calciumcarbonat (CaCO3) quantitativ mit dem anfallenden SO2 umzusetzen und durch Oxidation mit Luft in Gips CaSO4 x H2O umzuwandeln. Dieser Zwangsanfall an REA-Gips ist mengenmäßig ganz erheblich:
Ein 350-MW-Braunkohlekraftwerk liefert bei einem Verbrauch von 690 jato (Jahrestonnen) Kalkstein z. B. fast die doppelte Menge davon an Gips; das REA-Gips-Aufkommen aller Kraftwerke in Deutschland beträgt zusammen etwa 6 Mio. jato. Inzwischen kann ein bedeutender Anteil davon zu den verschiedensten Gipsbaustoffen weiterverarbeitet werden, der Rest muss deponiert werden.

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