Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Polymerisation

ist der Oberbegriff für die Überführung von niedermolekularen Grundbausteinen in mehr oder weniger langkettige, höhermolekulare Verbindungen. Darunter wird der Übergang von reaktionsfähigen Monomeren in Polymere verstanden, der ohne Abspaltung von Nebenprodukten durch eine stufenlose Kettenreaktion vor sich geht. Es werden dabei verschiedene Arten von Bindemittel-Synthesen durch Polymerisation unterschieden:
Masse-, (Block-), Lösungs-, Suspensions- und Emulsions- Polymerisation.
Produkte, die durch eine Polymerisations-Reaktion entstanden sind, werden als Polymere (oder Polymerisate) bezeichnet. Auch Polymerdispersionen werden durch Polymerisation hergestellt. Handelt es sich dabei nur um ein einziges Monomer, erhält man als Endprodukt ein sog. „Homopolymerisat“ (griech. homoios = gleich, gleichartig); sind es mehrere Monomere unterschiedlicher chemischer Konstitution, so ist das Endprodukt je nach deren Anzahl ein Co-, Ter- oder Tetrapolymerisat (= zwei, drei oder vier unterschiedliche Einzelkomponenten).
Durch Auswahl der zur Verfügung stehenden verschiedenen Monomere, die gewählte Zusammensetzung der Polymere, das jeweilige Hilfsstoffsystem und die daraus resultierende Teilchengröße ist es möglich, das Endprodukt Polymerdispersion mit den gewünschten Eigenschaften gezielt zu entwickeln: von grob- bis feinstteilig, weich bis hart, mit maximaler UV-Beständigkeit bis optimierte Verträglichkeit mit hoch alkalischen Kombinationspartnern wie Kaliwasserglas oder Zement usw.
Daraus folgt andererseits, dass die große Anzahl an Polymerdispersionen es ermöglicht, für jedes Anwendungsgebiet das am besten geeignete Bindemittel auszuwählen und einzusetzen.

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