Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Metamerie

(von griech. metamer = in hintereinander liegende, gleichartige Abschnitte gegliedert) bezeichnet die Veränderung des Farbeindrucks in Abhängigkeit vom Spektrum der Lichtquellen. So können zwei farbige Proben mit verschiedenen Reflexionskurven bei einer bestimmten Lichtart trotzdem zu einem gleichen Farbeindruck (gleiche Normfarbwerte) führen, während sich bei einer anderen Lichtart die unterschiedlichen Reflexionskurven auch in einem sichtbar voneinander abweichenden Farbton äußern. Solche Probenpaare werden deshalb als „metamer“ bezeichnet, d. h. bedingt gleich – im Gegensatz zu einem unbedingt gleichen Probenpaar, das mit identischen Remissionskurven bei jeder Lichtart gleichfarbig erscheint. Praktische Bedeutung besitzt die Metamerie beim Nachstellen von Farbtönen, welche im Allgemeinen unter künstlichem Tageslicht (Normlicht D65) erfolgt: Weichen die Remissionskurven infolge unterschiedlicher Pigmentkombinationen zwischen Original und Nachstellung voneinander ab, so kann es bei Tageslicht dann zu Farbtondifferenzen kommen, obwohl die Nachstellung im Normlicht keinen Unterschied zeigte. Genügt ein Pigment (oder Farbstoff) zur Farbgebung, so gibt es auch keine Metamerie. Deshalb werden Farbtonrezepturen idealerweise auf max. zwei bis drei Farbpigmente begrenzt (siehe auch DIN EN ISO 4618).

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