Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Pigmente, organische und anorganische

sind aus mehr oder minder feinen Teilchen bestehende Substanzen, die im Anwendungsmedium (Beschichtungsstoff) unlöslich sind und als Farbmittel verwendet werden. Farbmittel ist dabei der Oberbegriff für alle farbgebenden Substanzen, die wiederum in anorganische Weiß-, Bunt- und Schwarzpigmente und organische Bunt- und Schwarzpigmente unterteilt werden. Farbstoffe, d. h. im Anwendungsmedium lösliche Farbmittel, spielen hier keine Rolle.
Sowohl anorganische als auch organische Pigmente können nach coloristischen Gesichtspunkten, d. h. nach dem jeweiligen Farbton (Buntton), differenziert werden, z. B. nach Gelb, Orange, Rot, Violett, Blau, Grün, Braun und Schwarz oder nach ihrer chemischen Zusammensetzung.
Gemeinsam ist allen Pigmenten, dass ihnen ein sog. „Color-Index“ zugeordnet ist, der eine eindeutige Identifizierung und Zuordnung im Pigmentsystem ermöglicht. Pigmente unterscheiden sich darüber hinaus durch ihre unterschiedliche Farbstärke bzw. ihr unterschiedliches Färbevermögen und ihre Beständigkeitseigenschaften.
Während anorganische Pigmente ohne Einschränkungen für alle Arten von Putzen – mineralische, Dispersions-, Silikat- oder Silikonharzputze – und Dispersionsfarben eingesetzt werden können und über gute bis ausgezeichnete Licht-, Wetter- und Alkalibeständigkeit verfügen, muss eine Auswahl bei organischen Pigmenten sehr sorgfältig getroffen werden: Einige sind wegen nicht ausreichender UV- und Wetterbeständigkeit nur für die Innenanwendung geeignet, einige scheiden wegen mangelnder Alkalibeständigkeit aus und wieder andere weisen zwar im sog. „Pur-Ton“, d. h. im betreffenden Pigment ohne Weißzusatz, ausreichende Beständigkeitswerte auf, nicht aber in den in der Praxis weitaus häufigeren Aufhellungen.
Trotz der bei organischen Pigmenten wesentlich leuchtenderen, brillanteren Farbtöne gibt es also eine ganze Reihe von Einschränkungen, die genau beachtet werden müssen.
Für Silikat- und Silikonharzputze können organische Pigmente grundsätzlich nicht verwendet werden, da diese aufgrund ihrer geringen Korngröße leichter ausgewaschen werden (siehe auch DIN EN ISO 4618 und DIN EN ISO 18451-1).

Zurück