Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Lichtbeständigkeit, Lichtechtheit

ist die Beständigkeit von Materialien aller Art, d. h. von Pigmenten, Beschichtungen, Lackierungen und anderen Oberflächen, gegenüber der Einwirkung von Licht. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Sonnenlicht und künstlichem Licht, die in ihren Wellenlängenbereichen bzw. den unterschiedlichen Strahlungsanteilen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Das Sonnenlicht mit seinem hohen UV-Lichtanteil hat auf Beschichtungen eine zersetzende Wirkung mit der Folge einer Farbtonveränderung und/oder einem Ausbleichen.
Organische Pigmente, insbesondere im Gelb- und Rotbereich, sind weniger lichtstabil als anorganische Pigmente. Aufhellungen sind häufig weniger lichtstabil als Volltöne und gröbere Pigmentteilchen desselben Pigmenttyps verhalten sich bei Belichtung im Allgemeinen besser als feinteilige.
Darüber hinaus ändert sich auch die Strahlungsverteilung des Sonnenlichts ständig und ist ortsabhängig, sodass bei Vergleichen neben der Strahlungsdauer auch der Ort eine Rolle spielt. Zur Prüfung der Lichtbeständigkeit kann ein sog. Freibewitterungsstand eingesetzt werden oder eine künstliche Bewitterung erfolge.

Die Freibewitterungsprüfung beschreibt die Veränderung realitätsnah, dauert aber genauso lange wie am Objekt. In der Regel wird mindestens zwei bis drei Jahre geprüft.

Die künstliche Bewitterungsprüfung erfolgt idealerweise in Kombination mit UV-Licht-Bestrahlung und Betauung in Wechselbelastung analog des Tagesverlaufs, jedoch im Zeitraffer. Die Ergebnisse bilden nie vollumfänglich die Praxis ab. Deshalb ist es sinnvoll, ein bekanntes Nullmuster mitlaufen zu lassen.

Bei allen Beschichtungen für den Außenbereich wird trotz der langen Prüfzeit immer eine Freibewitterung erforderlich sein.

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