Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Koagulat

nennt man ausgefällte Polymerteilchen einer Dispersion. Ursachen dafür können z. B. plötzlicher Wasserentzug, ein Lösungsmittelschock, mangelnde Elektrolytbeständigkeit, zu hohe Temperatur, Frost, das Eintragen trockener Pigmente und/oder Füllstoffe (insbesondere solche mit großer Oberfläche) oder die Unverträglichkeit mit einem Kombinationspartner sein, z. B. Wasserglas Die Koagulatbildung, d. h. der spontane Übergang vom flüssigen in den festen, ungeordneten Zustand, ist irreversibel: Einmal gebildetes Koagulat kann nicht wieder redispergiert werden. Das bedeutet, dass eine koagulierte Dispersion oder ein koagulierter Beschichtungsstoff unbrauchbar geworden ist.
Um Koagulation, d. h. die Zusammenballung und Ausflockung von Festanteilen aus Dispersionen, zu vermeiden, sind bestimmte vorbeugende Maßnahmen beim Arbeiten mit einem Dispersionsbindemittel, das sich bekanntlich in einem labilen Gleichgewichtszustand befindet, notwendig: Grundierung stark saugfähiger Untergründe, langsame Zugabe von eventuell notwendigen Filmbildehilfsmitteln unter Rühren, zusätzliche Stabilisierung mit Schutzkolloiden oder Verdickungsmitteln, Vermeidung von Hitze und Kälte, Herstellen einer gut dispergierten Pigmentpaste vor Zugabe der Dispersion, Überprüfung der Verträglichkeit mit weiteren Rezeptbestandteilen.

Siehe auch:

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