Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Bentonite

sind durch Verwitterung von vulkanischem Tuffstein entstandene verunreinigte Tone mit hohem Gehalt an Montmorillonit. Mineralogisch wird Bentonit aufgrund seiner Plättchenstruktur als Schichtsilikat charakterisiert. Als Haupteigenschaften für ihre Verwendung in vielen Anwendungsgebieten können Quellfähigkeit, Ionenaustauschvermögen und Gelbildung in flüssigen Medien gelten. In der Lackindustrie werden sie zur Einstellung der Viskosität, als rheologische Additive, Antiabsetz- und Antiablaufmittel eingesetzt, wobei ihre Einarbeitung in wässrige Systeme mit vergleichsweise geringen Scherkräften möglich ist. Durch Nachbehandlung mittels Ionenaustauschs – Metall-Kationen gegen organische Kationen – wird eine Benetzung auch in lösungsmittelhaltigen Systemen erleichtert, die für eine Einarbeitung ansonsten hohe Scherkräfte erfordern würde. Eingesetzt als Verdicker, verbessern diese die Standfestigkeit, aber verschlechtern die Verlaufseigenschaften. Vorteilhaft ist ihre geringe Anfälligkeit gegen Mikroorganismen infolge des anorganischen Charakters.
Bei der Handelsbezeichnung „Bentone“ handelt es sich ebenfalls um Bentonite, die durch Ionenaustausch-Reaktionen modifiziert wurden und vorzugsweise als gelbildende Verdicker mit thixotropierenden Eigenschaften in organischen Medien dienen.

Zurück