Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Armierungsgewebe

z. B. für Wärmedämm-Verbundsysteme sind Glasfasergittergewebe, die durch eine spezielle Beschichtung alkaliresistent, schiebefest und nicht wasserquellbar sind und die in den Unterputz oberhalb des Dämmstoffs flächendeckend kraftschlüssig eingebettet werden. Ihre Aufgabe ist es, im System auftretende Spannungen aufzunehmen. Maschenweite, Reißfestigkeit und Flächengewicht sind in weiten Bereichen variabel und werden entsprechend den jeweiligen Anforderungen des Systems ausgewählt bzw. sind in nationalen und europäischen Regelwerken definiert. Sie sind damit fester Bestandteil eines geprüften und bauaufsichtlich zugelassenen Systemaufbaus. Kunststoffgewebe weisen zwar eine höhere Elastizität auf, sind aber weniger reißfest und scheiden auch aufgrund ihrer leichten Brennbarkeit für die Anwendung in WDV-Systemen aus. Für bereits gerissene oder rissgefährdete Untergründe werden dagegen auch Kunststoffgewebe oder -vliese vollflächig oder streifenweise als sog. „Rissbrücken“ eingesetzt und in die dafür geeigneten speziellen Elastiksysteme eingebettet.

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