Fachlexikon für Putze & Beschichtungen
Abbinden, Abbindeverhalten
bezeichnet den Übergang vom flüssigen oder pastenförmigen in den festen Zustand. Dies kann physikalisch (z. B. durch Verdunsten von Lösungsmitteln oder Wasser), chemisch (z. B. durch Oxidation oder Polymerisation) oder auf kolloidchemischem Weg (z. B. durch Ausfällen einer Dispersion) geschehen. Je nach Art des Materials gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Abbindeverhalten im jeweils gewünschten Sinn zu beeinflussen: Zusatz von Additiven zur Beschleunigung oder Verzögerung, Veränderung der Temperatur, Variation in Schichtstärke sowie Druck. Hierdurch kann auch die Abbindezeit gesteuert werden.
Das Abbinden bzw. die Verfestigung von Mörtel auf Basis von mineralischen Bindemitteln (Gips, Kalk, Zement) wird auch unterteilt in „Erstarren“ und „Erhärten“. Erstarren bewegt sich im Bereich von Stunden, die Endhärte ist nicht erreicht. Die Erhärtung erstreckt sich – in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen und dem Produkt –über einen langen Zeitraum. Bei Silikatsystemen wird auch von "Verkieselung" anstelle von Abbinden gesprochen.
Siehe auch: