Fakten zum Forschungsprojekt „rendering/CODES“

Auf der Suche nach dem Putz der Zukunft: Das traditionelle Baumaterial Putz verliert im Haus und Städtebau schon seit langem  an Bedeutung. Glas, Stahl und Beton dominieren  die Fassade vor allem an öffentlichen Gebäuden. Dabei sind Putze für Fassaden und Innenwände von jeher eine attraktive Möglichkeit, den Wänden eines Gebäudes eine Ausstrahlung in punkto Farbe und Textur zu verleihen. Trotzdem stellt Putz für Architekten und Planer inzwischen  häufig nur die „B-Variante“ möglicher Gestaltungsoptionen dar. »Warum eigentlich«, fragte 2014 die Fachgruppe Putz & Dekor im Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie und wandte sich an das IIT (Institute International Trendscouting) an der HAWK Hildesheim, um in einem interdisziplinären Projekt neben Ursachen dieser Entwicklung auch mögliche Potenziale für die Zukunft erforschen zu lassen. Unter der Leitung von Professor  Markus Schlegel und mit Akteuren aus Architektur, Industrie und Handwerk initiierten die Wissenschaftler das Forschungsprojekt „rendering/CODES“, das 2016 im Rahmen der Messe FAF Farbe Ausbau und Fassade erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Am Anfang stand dabei eine Studie zur Vergangenheits- und Gegenwartsbetrachtung von Putz. Strömungen, Trends und Stile der Architekturepochen wurden aufgezeigt und werden präsentiert. Jetzt geht das Projekt in seine nächste Phase, bei der nicht nur Studenten, sondern auch Architekten, Behörden, Fachhandwerker einbezogen werden um sie wieder aktiv mit dem Oberflächenmaterial in Kontakt zu bringen: Im Rahmen von moderierten Workshops, die 2017 und 2018 in verschiedenen Architektur- und Universitäts-Städten Station machen, sollen sie neue Ideen und Visionen für die Putzfassaden der Zukunft entwickeln. Geplant ist, dass es dank dieser „Roadshow“ durch Deutschland und die Schweiz  und dem dabei eingesetzten mobilen Labor, genannt „WorkLab“, mindestens 250 Experten und Studenten ermöglicht wird, sich über Material, Formen und Oberflächen den vielfältigen Möglichkeiten des Putzes anzunähern und in bildhafte Szenarien umzusetzen. 2019 ist dann eine abschließende Präsentation der Ergebnisse auf der Messe FAF Farbe Ausbau und Fassade in Köln geplant.