Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Zement

(von lat. caementum = Bruchstein) ist ein pulverförmiges, feinstgemahlenes, hydraulisches Bindemittel unterschiedlich zusammengesetzter Mengenverhältnisse von überwiegend Calciumsilikaten, -aluminaten und -ferriten, in Kurzschreibweise:

Oxidschreibweise:

Eingeteilt werden die Zemente in Hauptzementarten

Portland-,
Portlandkomposit-,
Hochofen-,
Puzzolan-,
Hüttensandpuzzolan- und
Kompositzement
. Sie sind nach DIN EN 197-1 genormt und werden durch „Brennen“ (Sintern bzw. Schmelzen) der gemischten und homogenisierten Rohstoffe bei Temperaturen bis zu ca. 1500 °C in Drehrohröfen hergestellt, wodurch der sog. „Klinker“ entsteht. Dieser wird anschließend mit Zusätzen, wie z. B. zur Erstarrungsbeschleunigung oder zur Abbindeverzögerung, zusammen vermahlen und bildet den gebrauchsfertigen Zement. Er erstarrt bzw. erhärtet nach Wasserzugabe durch chemische Reaktionen der Klinkerphasen über Zementleim zu Zementstein (Hydratation). Die Erhärtung zum „Zementstein“ ist ein exothermer Vorgang, bei dem etwa 25% Wasser, bezogen auf das Zementgewicht, chemisch und weitere 10 - 15% durch Absorption gebunden werden.
Zement und daraus hergestellter Mörtel und Betone reagieren stark alkalisch, was bei Stahlbeton die darin enthaltene Stahlarmierung ohne zusätzliche Maßnahmen vor Korrosion schützt. Ausreichende Alkalität hält sich im Normalfall über mehrere Jahre. Ist die Alkalität aber durch Karbonatisierung unterhalb ca. pH 11 gesunken, beginnt der Bewährungsstahl zu korrodieren, mit allen daraus bekannten Folgen. Je dünner die Betonüberdeckung, desto schneller beginnt der Rostvorgang.

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