Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Werkzeuge

dienen zum Auftragen und Strukturieren von Putzen in ihrer verarbeitungsfertigen, hochviskosen bis pastösen Form. Abhängig ist die Auswahl der Werkzeuge zum einen von der gröbsten Körnung des betreffenden Produkts, andererseits von der Kornzusammensetzung und der gewünschten Struktur.
Ein feiner Streichputz z. B. kann mit einer Bürste appliziert und strukturiert, aber auch mit einer feinporigen Schaumstoffrolle nach dem Auftragen gleichmäßig egalisiert werden; die Schichtstärke bewegt sich zwischen 0,5 und etwa 2 mm.
Beim Rollputz erfolgt der Auftrag mit der Rolle und das Strukturieren z. B. mit einer grobporigen sog. „Erbslochrolle“ in einer Schichtstärke von 1 bis etwa 3 mm.
Modellierputz kann praktisch in beliebiger Schichtstärke bis etwa 6 mm, aufgebracht und anschließend mit Rolle, Traufel, Kelle, Schwamm, Bürste oder einem anderen Werkzeug „rustikal“ strukturiert werden.
Buntsteinputz, auch Mosaikputz oder Dispersionsputz mit Waschputzeffekt genannt, wird ausschließlich mit einer Edelstahlglättkelle aufgetragen und geglättet, bei Körnungen über 2 mm meist in ein kurz vorher aufgetragenes „Kleberbett“, was die Haftung der spezifisch schweren Körnung an senkrechten Flächen verbessert und das Aufziehen bei gröberen Körnungen erleichtert.
Spritzputz ist so zusammengesetzt, dass die Applikation mit einem Spritzgerät, eine vergleichsweise niedrigere Viskosität vorausgesetzt, ein charakteristisches, gleichmäßiges Strukturbild ergibt.
Reibeputz und Kratzputz werden manuell mit einer Edelstahlglättkelle (Traufel) aufgetragen und dann in unterschiedlicher Weise strukturiert, meist mit einer Kunststofftraufel, aber auch mit einem Moosgummi oder PUR-Reibebrett. Bei Reibe- oder Rillenputzen kann senkrecht, waagrecht, rund oder in unterschiedlichen Richtungen gerieben werden.
Kratzputz schließlich wird nach dem Auftragen oberflächlich nur noch leicht egalisiert, die Struktur ergibt sich aus der Korngrößenverteilung des Zuschlags: Zwischen Grobkorn und den Feinanteilen fehlt die mittlere Körnung, sodass ein sehr plastischer Eindruck entsteht.
Bei den drei letztgenannten Putzarten, ebenso bei Buntsteinputz, bestimmt das Größtkorn die Schichtdicke der jeweiligen Beschichtung.

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