Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Weißanlaufen

kann bei unpigmentierten oder lasierend pigmentierten Beschichtungen, wie z. B. farblosen Überzügen, Buntsteinputzen, Holzlasuren, insbesondere in noch nicht völlig durchgetrocknetem Zustand durch die direkte Einwirkung von Feuchtigkeit auftreten.
Wasserempfindliche Additive, Reste von Filmbildehilfsmitteln im Beschichtungsfilm und hydrophile Bestandteile der Dispersionsbindemittel führen dann zu einer Trübung bis zum milchig-weiß-Werden der betreffenden Beschichtung. Hierbei handelt es sich jedoch meist um eine zeitlich begrenzte, optisch mehr oder weniger als störend empfundene sichtbare Veränderung des Aussehens, nicht aber um einen Qualitätsmangel der betreffenden Beschichtung.
Mit dem Durchtrocknen verschwindet diese Erscheinung wieder, ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen. Besonders häufig tritt Weißanlaufen im Frühjahr und Herbst auf, wenn tiefe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit eine schnelle vollständige Trocknung verzögern. Mit zunehmendem Alter einer Beschichtung nimmt die Tendenz zum Weißanlaufen ab, weil die diesen Effekt verursachenden Bestandteile ausgewaschen bzw. verdunstet sind (siehe auch DIN EN ISO 4618).

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