Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Weichmacher

sind flüssige bis feste, nieder- bis hochviskose organische Verbindungen mit geringem Dampfdruck, d. h. mit geringer Flüchtigkeit und hohem Siedepunkt, die der äußeren Weichmachung von Kunststoffen, auch in Beschichtungsstoffen, dienen.
Sie können ohne chemische Reaktion mit den polymeren Stoffen in eine Wechselwirkung treten, wobei sie diese aufgrund ihres Löse- und Quellvermögens in bestimmten Eigenschaften verbessern: Weichheit, plastische Eigenschaften wie z. B. Dehnvermögen, gesteigerte Hafteigenschaften.
Der Übergang zwischen Lösungsmitteln und Weichmachern ist fließend: Weichmacher sollen möglichst vollständig und langfristig in der Beschichtung verbleiben, um ihr die gewünschten Eigenschaften dauerhaft zu verleihen, während Lösungsmittel nach vollständiger Durchtrocknung möglichst komplett verdunstet sein sollten.
Anforderungen, die an einen gut wirksamen Weichmacher zu stellen sind: gute Verträglichkeit mit dem jeweiligen Bindemittel, geringe Flüchtigkeit, geringe Wanderungstendenz (Weichmacherwanderung) und hohe Auswaschbeständigkeit.
Besonders günstig verhalten sich in dieser Beziehung die sog. „Polymerweichmacher“, bei denen es sich meist um gesättigte Polyester handelt. Sie sind praktisch nicht flüchtig, öl-, benzin- und lösungsmittelbeständig und verleihen weichgemachten Stoffen eine gute Kältebeständigkeit.
Im Unterschied zu dieser äußeren Weichmachung werden bei der sog. „inneren Weichmachung“ durch Einpolymerisation von weichen Monomeren (Copolymerisation) die Kunststoffe dauerhaft weichgemacht (siehe auch DIN EN ISO 4618).

Siehe auch:

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