Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Wasserdampfdurchlässigkeit

bezeichnet allgemein die Durchlässigkeit eines Baustoffs für Wasserdampf und ist abhängig vom anliegenden Dampfdruckgefälle.
Bei Putzmörteln nach DIN EN 998-1 wird die Wasserdampfdurchlässigkeit nach DIN EN 1015-19 als dickenabhängige Wasserdampfdurchlässigkeit Wvp in kg/(m² x s x Pa) bestimmt. Daraus abgeleitet wird der dimensionslose µ-Wert als Materialkennwert.
Bei organisch gebundenen dünnschichtigen Putzen nach DIN EN 15824 wird die Wasserdampfdurchlässigkeit mit den filmdickenabhängigen Kennwerten sd-Wert in Meter und V-Wert in g/(m² x d) nach DIN EN ISO 7703 angegeben. Oder sie wird gleichfalls mit dem dimensionslosen Materialkennwert µ-Wert beschrieben, der zwar bei derartigen Beschichtungen weit verbreitet ist, aber keine echte dimensionslose Materialeigenschaft darstellt, weil aufgrund der geringen Beschichtungsdicke die Oberflächeneffekte den Wert zu sehr beeinflussen.
Die Wasserdampfdurchlässigkeit ist wie die Wasseraufnahme und die Wasserdurchlässigkeit ein wesentlicher Materialkennwert bei bauphysikalischen Betrachtungen und Berechnungen, insbesondere bei der (Rück-)Trocknung.

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