Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Synerese, Synärese

ist ein Begriff aus der Kolloid-Chemie, mit dem im engeren Sinn das Austreten einer Flüssigkeit aus einem Gel ohne die Einwirkung äußerer mechanischer Kräfte bezeichnet wird, d. h., ohne dass die Gelstruktur dadurch zusammenbricht oder sich das Volumen des betreffenden Materials ändert.
Bei Dispersionsfarben und Dispersionsputzen spricht man allgemein dann von Synerese, wenn sich beim Stehenlassen, d. h. während der Lagerung ohne zusätzliche Bewegung, an der Oberfläche eine geringe, meist mehr oder weniger klare Flüssigkeitsschicht absondert (die als positive Nebenerscheinung das Antrocknen bzw. die Hautbildung verhindert). Die Synerese-Flüssigkeit enthält meist lösliche Hilfsstoffe des Dispersionsbindemittels (Schutzkolloide oder Emulgatoren), aber auch gelöste Anteile anderer Formulierungsadditive des betreffenden Materials. Es handelt sich also nicht nur um eine pure Wasserschicht, die sich absondert und aufschwimmt. Durch Homogenisieren mittels niedrigtourigem Rühren lässt sich das betreffende Produkt meist leicht und schnell wieder in den ursprünglichen homogenen Zustand zurückversetzen.

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