Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Silane

sind alle Verbindungen, die aus einem Silizium-Grundgerüst und Wasserstoff bestehen.
In der Bauanwendung sind mit Silanen jedoch immer Alkylalkoxysilane gemeint, d. h. Moleküle mit einem Siliziumatom und einer organischen Gruppe und drei über Sauerstoff gebundenen Alkoholgruppen, die einfachste Silizium-T-Einheit (T steht dabei für Tri-funktionell). Es sind keine Silizium-Sauerstoff-Silizium-Bindungen vorhanden wie bei den anderen Vertretern der siliziumorganischen Hydrophobierungsmittel, Additive und Bindemittel.
Den Alkohol- und organischen Gruppen entsprechend werden die Silane unterschieden in:

• Methoxysilane mit Methanol als gebundenem Alkohol
• Ethoxysilane mit Ethanol als gebundenem Alkohol
• Silane mit dem kürzestmöglichen organischen Rest R, der Methylgruppe: Methylsilane
• Silane mit längeren organischen Resten R aus z. B. vier oder acht C-Einheiten: Butylsilane oder Octylsilane

Silane sind meist niedrigviskose, mehr oder weniger flüchtige Flüssigkeiten, die umso stabiler gegen alkalische Hydrolyse sind, je länger die gebundene Alkoholkette ist. Für die Hydrophobierung von z. B. Stahlbeton ist die niedrige Viskosität vorteilhaft, weil Silane dadurch gut in den Baustoff eindringen können. Nachteilig sind die Flüchtigkeit, die große Menge an gebundenem Alkohol, der bei der Vernetzungsreaktion (Polykondensation) freigesetzt wird, und die lange Reaktionszeit bis zur Ausbildung eines Silikon-Netzwerks, was zu Wirkstoffverlusten führen kann.

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