Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Reibeputz

Struktur eines Reibeputzes

auch Rillenputz genannt, ist eine Putzstruktur, deren charakteristisches Erscheinungsbild darauf beruht, dass beim Abreiben des in Stärke des gröbsten Kornanteils mit einer Glättkelle aufgetragenen und scharf abgezogenen Beschichtungsstoffs eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Rillenstruktur entsteht. Dabei kann der Abreibevorgang senkrecht, waagrecht oder rund ausgeführt werden, sodass mit dem gleichen Beschichtungsstoff ein unterschiedlicher Struktureindruck erzeugt werden kann.
Da die Schichtstärke dieser Beschichtungsart in den Rillen nur sehr gering ist und bis fast gegen Null gehen kann, ist es empfehlenswert, vorher mit einem im ungefähr gleichen Farbton pigmentierten Voranstrich zu grundieren, damit eine optimale Schutzfunktion in Verbindung mit dieser Art von Deckbeschichtung gewährleistet werden kann.
Reibe- und Rillenputz wurden früher hauptsächlich darin unterschieden, dass das Strukturkorn beim Reibeputz im Allgemeinen rund ist, während für Rillenputz meist ein gebrochenes Splittkorn eingesetzt wird. Dadurch fallen die beim Abreiben entstehenden Rillen im letzteren Fall weniger „weich“ aus. Heutzutage werden beide Putze in der Praxis jedoch kaum noch voneinander unterschieden.

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