Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Nanotechnologie

Mit diesem Begriff (von griech. nanos = Zwerg) wird die Erforschung, Herstellung und Verarbeitung von kleinsten Teilchen und Strukturen der verschiedensten Art im Nanometerbereich kleiner 100 nm bezeichnet. Dabei steht die Vorsilbe „Nano“ für den Faktor 10-9 (Milliardstel), z. B. 1 nm = 10-9 m.
Nanotechnologie ist ein fachübergreifendes Zusammenwirken verschiedener Disziplinen: Mechanik, Elektronik, Biologie, Medizin, Physik und Chemie, wobei durch die Miniaturisierung vor allem die „neuen“ Oberflächeneigenschaften im Vergleich zu herkömmlichen Materialien der gleichen Art eine besondere Rolle spielen.

Erkenntnisse aus der Nanotechnologie finden Anwendung bei Pigmenten, Dispersionen, Lacken, Kunststoffen und Katalysatoren, aber auch auf den Gebieten Ernährung, Kosmetik und Pflanzenschutz. Andererseits ist die Nanotechnologie mit ihren außerordentlich vielfältigen Möglichkeiten nach wie vor ein Forschungsschwerpunkt, dessen Ergebnisse in den nächsten Jahren noch manche interessante Anwendung für Probleme des Alltags erwarten lassen.

Für die Definition von Nanomaterialien können unterschiedliche Quellen herangezogen werden. Die Europäische Kommission definierte im Jahr 2011 Nanomaterialien als Stoffe,

die natürlich entstehen, bei Prozessen anfallen oder gewollt hergestellt werden,
die Nanopartikel in ungebundenem Zustand, als Aggregat oder als Agglomerat enthalten und
bei denen mindestens 50 % der Nanopartikel in mindestens einer Dimension zwischen 1 nm und 100 nm groß sind.

Die Internationale Organisation für Normung (ISO) unterteilt Nanomaterialien einerseits in Nanoobjekte, die kleiner als 100 nm sind, und andererseits in nanostrukturierte Materialien. Die Nanoobjekte werden in drei Typen gegliedert:

kugelförmige Strukturen, z. B. Nanopartikel, Fullerene
faserförmige Strukturen, z. B. Nanoröhren (Nanotubes)
extrem dünne Schichten, z. B. Nanoplättchen

Bei nanostrukturierten Materialien handelt es sich um Aggregate oder Verbundmaterialien, die Nanoobjekte enthalten oder aus ihnen bestehen.

Der VdL hat zum Nachweis der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Nanomaterialien in Beschichtungen über einen Zeitraum von 10 Jahren wissenschaftliche Untersuchungen mit der Technischen Universität Dresden durchgeführt. Ausführliche Ergebnisse können über den Verband (Mail/URL) angefordert werden.

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