Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Kreidungsresistenz

bezeichnet die Eigenschaft einer pigmentierten Beschichtung aufgrund ihrer auf den Außenbereich abgestimmten Zusammensetzung – Bindemittelart und -menge, Art und Höhe der Pigmentierung sowie Systemaufbau und Schichtdicke – den am jeweiligen Ort herrschenden natürlichen Witterungseinflüssen möglichst langfristig zu widerstehen, ohne dass es zum „Kreiden“ kommt. Abbauerscheinungen in der Bindemittelsubstanz, vornehmlich durch UV-Einwirkung bedingt, bewirken, dass Pigment und Füllstoffpartikel in der oberflächennahen Schicht ihren Verbund mit dem Filmbildner verlieren mit der Folge, dass sie freiliegen und sich als kreidende Schicht abwischen lassen bzw. abgespült werden. Bei den Bindemitteln gibt es hinsichtlich ihrer Kreidungsresistenz sehr große Unterschiede: Ein Styrol-/Butadien-Copolymer z. B. weist eine nur geringe UV-Beständigkeit auf und ist deshalb für Außenanwendungen weniger geeignet, während Reinacrylat-Bindemittel in höchstem Maß UV-stabil sind und deshalb auch bei niedriger Pigmentierung (Glanzlacke, Lasuren) oder sogar in unpigmentiertem Zustand (Buntsteinputz) eine hervorragende Kreidungsresistenz besitzen.

Eine aufgrund der chemischen Zusammensetzung bedingte mehr oder weniger starke Bindemitteldegradation kann durch ein photokatalytisch wirksames, aktives (Weiß-) Pigment, insbesondere Titandioxid, noch beschleunigt bzw. verstärkt werden. Füllstoffe haben aufgrund ihrer unterschiedlichen Strukturform auch einen unterschiedlich starken Einfluss auf die Kreidungsresistenz von Beschichtungen. Am günstigsten verhalten sich hierbei silikatfreie Füllstoffe, wie Carbonate und Sulfate.

Zurück