Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Glanzgrad

Nach der Begriffsnorm DIN EN ISO 4618 ist Glanz eine optische Eigenschaft einer Oberfläche, Licht gerichtet zu reflektieren.
Glanz ist somit ein Sinneseindruck, der durch die Reflexion von Lichtstrahlen an der Oberfläche (einer Beschichtung) entsteht und vom menschlichen Auge wahrgenommen wird. Bei einer glatten, matten Oberfläche – zu denen Dispersionsputze und mineralische Edelputze aufgrund der Körnungsstruktur nicht zählen – wird das auffallende Licht gleichmäßig in alle Richtungen gestreut und reflektiert. Eine glatte, hochglänzende Oberfläche reflektiert das sichtbare Licht dagegen gerichtet und ohne Streuung, wobei Einfalls- und Ausfallswinkel immer gleich sind. Um Messwerte zu erhalten, die mit dem visuellen Eindruck bei unterschiedlichen Glanzgraden gut vergleichbar sind, muss bei Messungen mit Glanzmessgeräten der Einfallswinkel des sichtbaren Lichts variiert werden: je niedriger der Glanzgrad, desto flacher der Einfallswinkel. In der DIN EN 13300 werden für Beschichtungsstoffe unterschiedliche Glanzgrade definiert. Folgende Beobachtungswinkel und Reflektometer-Messwerte werden dabei zugrunde gelegt:

Bei Dispersionsputzen und mineralischen Edelputzen können wegen der darin enthaltenen Körnungen und der dadurch bedingten ungleichmäßigen Oberflächenstrukturen in der Regel keine Glanzgradmessungen durchgeführt werden: Einfallendes Licht wird unregelmäßig zerstreut und reflektiert. Außerdem ist die Pigmentierung – mit Ausnahme von Buntsteinputzen – im Allgemeinen so hoch, dass praktisch nur matte Oberflächen resultieren.

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