Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Gerüstabzeichnungen

können durch verschiedene Ursachen entstehen, wie z. B.

• Gerüstlagenabzeichnung:
Ursache sind Strukturunterschiede der Beschichtung/Putzoberfläche, meistens im Bereich der Gerüstlage. Diese entstehen durch ungleichmäßige Verarbeitung beim Aufbringen der Farbe oder Abscheiben des Putzes und/oder durch Antrocknungen in Übergangsbereichen (kein Nass-in-Nass-Arbeiten) und sind in der Regel nicht durch Überstreichen optisch egalisierbar.

• Optische Gerüstabzeichnung durch Schattenwurf:
Ursache dieser Erscheinung ist die direkte Sonneneinstrahlung auf eine Fassade beim Auftragen des Beschichtungsmaterials, sodass das Gerüst Schatten wirft. Dies wiederum führt zu einem unterschiedlichen Trocknungsverhalten in der Fläche. An den beschatteten Stellen trocknet die Beschichtung langsamer als an den von der Sonne beschienenen. Die Trocknung ist dabei einerseits abhängig von den am Objekt herrschenden äußeren Bedingungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, andererseits vom Saugvermögen des Untergrundes, der Schichtdicke des aufgetragenen Materials und dessen Trocknungsverhalten. Die Schatten zeichnen sich umso deutlicher ab, je intensiver der für die betreffende Beschichtung gewählte Farbton war. Beim Abzeichnen der Schatten handelt es sich also um ein physikalisches Phänomen, bedingt durch unterschiedliches Trocknungsverhalten in der Fläche infolge äußerer Umstände. Die dadurch sichtbar gewordenen Farbtondifferenzen werden allerdings von allein nicht wieder verschwinden, auch nicht nach längerer Wartezeit oder durch Abwaschen: Ist die Beschichtung trocken, so ist die Filmbildung irreversibel (= unveränderlich) abgeschlossen. Die betreffende Fassade muss also – unter Beachtung der äußeren Gegebenheiten – noch einmal komplett überarbeitet werden, z. B. durch einen Egalisationsanstrich.

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