Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Flexibilität

ist das Vermögen einer Beschichtung, den Dimensionsänderungen eines Substrats (Untergrund) schadensfrei folgen zu können. Hierbei gibt es große Unterschiede in Abhängigkeit vom jeweiligen Untergrund-Material: Bei Beton und Stahl z. B. ist eine Flexibilität von wenigen Prozent ausreichend, während bei Weichholz oder Folie als Substrat eine hohe Flexibilität erforderlich ist, die je nach Beanspruchung mehr als 100% betragen kann. Auch bei flexiblen rissüberbrückenden Systemen im Bautenschutz ist eine hohe Flexibilität Voraussetzung für lang anhaltende Funktionsfähigkeit. Dabei sind Art und Menge eines geeigneten Bindemittels, die aufgetragene Schichtstärke und der Systemaufbau von entscheidender Bedeutung.
Beschichtungen aus wässrigen Polymerdispersionen sind thermoplastisch, d. h. sie verlieren bei Temperaturen unter 0 °C relativ schnell ihre Flexibilität. Deshalb können hier nur spezielle Polymerdispersionen mit Glasübergangstemperaturen im Minusbereich mit hoher Flexibilität als Bindemittel eingesetzt werden (siehe auch DIN EN ISO 4618).

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