Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Ester

sind eine Stoffgruppe chemischer Produkte und entstehen aus einer Reaktion aus Alkohol und Säure. Erfolgt eine solche Veresterung mit organischen Verbindungen, die eine oder mehrere Carboxylgruppen (-COOH) im Molekül enthalten (sog. „Carbonsäuren“), wie z. B. von (dem nicht frei vorkommenden) Vinylalkohol mit Essigsäure, erhält man einen Vinylester als Endprodukt, im vorliegenden Fall Vinylacetat. Durch Polymerisation entsteht aus diesem Monomer dann Polyvinylacetat. Auch Lösungsmittel wie z. B. Ethylacetat und Butylacetat enthalten Estergruppen der Essigsäure. Alle Estergruppen sind verseifungsanfällig, d. h., durch die Einwirkung von Alkalien auf eine derartige Verbindung verläuft die Reaktion wieder in der umgekehrten Richtung, das Produkt spaltet sich in die ursprünglichen Bausteine Alkohol und Säure auf. Diese mehr oder weniger stark ausgeprägte, u. a. von der Kettenlänge abhängige Alkaliempfindlichkeit spielt eine große Rolle bei der Auswahl eines Bindemittels für einen hoch alkalisch reagierenden Untergrund (Faserzement, Beton), bei der Kombination mit einem stark alkalisch reagierenden Kombinationspartner (Wasserglas, Zement) und bei der Lagerbeständigkeit alkalisch eingestellter Produkte (Dispersionsfarben, Dispersionsputze).

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