Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Eisenglimmer

ist eine quarzfreie, natürliche Variante von Hämatit, Fe2O3 mit metallisch-glänzender Plättchenstruktur. Durch Druck oder Reibung werden die Lamellen zerstört, wodurch sich der ursprünglich grauschwarze Farbton nach rot ändert – daher auch die Bezeichnung „Bluteisenstein“ für das Mineral, gleichzeitig auch ein einfach zu führender Nachweis in Zweifelsfällen.

Eisenglimmer ist beständig gegen Alkalien, hohe Temperaturen, Witterungseinflüsse und UV-Strahlen und wird in der Lackindustrie wegen seiner Plättchenstruktur und der Unbedenklichkeit bevorzugt in Deckbeschichtungen für den Korrosionsschutz eingesetzt. Die Wirksamkeit beruht hierbei nicht auf einer chemischen Reaktion mit dem jeweiligen Bindemittel oder dem betreffenden Substrat wie bei den sogenannten „aktiven“ Korrosionsschutzpigmenten, sondern auf dem Barriereprinzip von Eisenglimmer: Während der Filmbildung orientieren sich die plättchenförmigen Pigmentteilchen parallel zur Oberfläche, wo sie als silbrig glänzende Bestandteile der betreffenden Beschichtung in Erscheinung treten und diese entsprechend gegen das Eindringen von Dämpfen, Flüssigkeiten und Schädigung durch das Wetter schützen (siehe auch DIN EN ISO 18451-1).

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