Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Aufbrennen

bezeichnet eine gestörte Filmbildung infolge eines zu schnellen Wasserentzugs bei wässrigen Beschichtungen, was dazu führt, dass die unter Normalbedingungen resultierenden Eigenschaften einer Beschichtung nicht erreicht werden. Wird z. B. ein wässriger Beschichtungsstoff auf Dispersionsbasis direkt auf einen sehr stark saugenden Untergrund aufgetragen, so wird ihm spontan ein großer Wasseranteil entzogen und damit gleichzeitig die darin befindlichen gelösten Additive. Die Folge davon ist, dass die emulgierten Polymerteilchen nicht mehr die Möglichkeit haben, langsam und geordnet zusammenzufließen und miteinander zu einem zusammenhängenden Film zu verschmelzen, sodass eine mechanisch weniger belastbare Beschichtung entsteht. Im Extremfall kann das Dispersions-Bindemittel sogar „brechen“, d. h. die Dispersion koaguliert, es kann sich überhaupt kein geschlossener Film mehr bilden. Aus den genannten Gründen ist es unabdingbar, besonders stark saugfähige Untergründe vor dem Auftragen eines Beschichtungsstoffs auf Basis eines Dispersionsbindemittels zu grundieren oder mit einem Voranstrich zu versehen, um ein Aufbrennen zu vermeiden.

Siehe auch:

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