Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Amorph

(von griech.: amorphos = ungestaltet, gestaltlos) beschreibt einen Zustand von festen Stoffen.
Amorph wird mit zweierlei Bedeutungen verwendet:
Zum einen wird der Begriff amorph verwendet für alle Stoffe, bei denen die einzelnen Bausteine nicht in regelmäßigen Kristallgittern (Ordnung), sondern ohne eine Nahordnung vorliegen. Glas ist ein typisches amorphes Material. Der Nachweis erfolgt mittels Röntgenanalytik.
Zum anderen wird amorph für die Beschreibung von Gesteinsgefügen und –bruchbildern verwendet, auch wenn die Minerale (Stoffe) des Gesteins selbst nicht röntgenamorph sind. Bei amorphen Gefügen sind die Kristalle in der Regel sehr fein, sodass sie mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, wohingegen bei kristallinen Gefügen die Kristalle erkennbar sind.
Zum Beispiel wird in der Gruppe der Calciumcarbonate Kreide als amorph und Marmor als kristallin bei gleicher chemischer Formel CaCO3 beschrieben, obwohl Kreide eine ebenso deutliche Röntgenkristallinität aufweist wie Marmor. Die Größen der Calcitkristalle von Marmor und Kreide unterscheiden sich jedoch wesentlich.

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