Fachlexikon für Putze & Beschichtungen

Alkalibeständigkeit

ist die Widerstandsfähigkeit von Beschichtungen oder Beschichtungsstoffen gegenüber alkalisch (basisch) wirkenden Stoffen. Hierzu zählen z. B. Natronlauge, Kalilauge, Ammoniak, Calciumhydroxid (Ätzkalk), Wasserglas oder eine Aufschlämmung von Zement. Alle diese Stoffe reagieren alkalisch mit einem pH-Wert, der je nach Stärke zwischen >7 und 14 der pH-Wert-Skala liegen kann.

Die Alkalibeständigkeit von Beschichtungen ist deshalb von besonderer Bedeutung, weil Untergründe wie Beton, mineralischer Grundputz oder Faserzement, vor allem in frischem Zustand, hoch alkalisch reagieren. Hierauf muss bei der Auswahl entsprechender Bindemittel, Pigmente und Additive, wie z. B. Filmbildehilfsmittel, besonders geachtet werden, da andernfalls Schäden infolge „Verseifung“ der betreffenden Bestandteile eines Beschichtungsstoffs die Folge sind: Wird ein Bindemittel durch Alkalität des Substrats angegriffen, so werden vorhandene Estergruppen aufgespalten. Die Untergrundhaftung der betreffenden Beschichtung wird dadurch reduziert und das Bindevermögen gegenüber Pigmenten und Füllstoffen geschwächt: Abblätterungen und Lösen des Verbundes sind die Folge. Die Verwendung nicht alkalibeständiger organischer Pigmente, insbesondere in den hoch alkalisch reagierenden mineralischen Edelputzen und bei Wasserglas-Produkten, führt zu Farbtonänderungen, Estergruppen enthaltende Filmbildehilfsmittel verlieren einen Teil ihrer Wirksamkeit.
Zu berücksichtigen ist auch, dass Dispersionsfarben und dispersionsgebundene Putze mit Ammoniak, Natronlauge, Kalilauge oder Aminen grundsätzlich auf pH-Werte im alkalischen Bereich eingestellt werden und diese Alkalität während der Dauer der Lagerzeit auf alle Bestandteile des betreffenden Beschichtungsstoffs einwirkt. Im Prinzip ergibt sich schon daraus die generelle Forderung nach guter Alkalibeständigkeit.

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