Putz hat Zukunft

Die Fachgruppe Putz und Dekor, des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie sowie andere Industrie- und Handwerkerverbände stellen sich dem Thema „Zukunft Putz- Codierungen der Zukunft“ und fordern Planer, Architekten und Gestalter auf das Material PUTZ „neu und zukunftsfähig zu denken und einzustellen“.
 
Der traditionelle Werkstoff Putz macht einen wichtigen Teil unserer Bau- und Gestaltungskultur aus. In Verbindung mit lokalen Baustoffen wie Stein oder Holz prägen Putzbauten eine Vielzahl historisch herausragender Plätze und Fassaden.
Putz ist aus der europäischen Architekturgeschichte ebenso wenig wegzudenken wie aus der Ästhetik unserer Städte und bezeugt oft deren gesellschaftliche Entwicklung. Doch das traditionelle Baumaterial Putz verliert im Haus- und Städtebau schon länger an Bedeutung. Glas, Stahl und Beton dominieren heute die Fassaden vor allem an öffentlichen Gebäuden. Gleichzeitig verdrängen Einheitsfarben und globalisierte Materialien regionale und landestypische Baukultur. Auch für Architekten und Planer stellt Putz häufig nur die „B-Variante“ möglicher Gestaltung dar.
 
„Warum eigentlich?“, fragte 2014 die Fachgruppe Putz & Dekor im Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie. Die führenden Produzenten von Fassaden- und Innenputzen und Hersteller von Bindemitteln wandten sich daher an die Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim, um wichtige Antworten zu finden. Hierbei ging es nie darum, schlicht mehr Putz zu verkaufen oder die Werbetrommel grob zu schlagen: Unter der Leitung von Professor Markus Schlegel und mit Akteuren aus Architektur, Industrie und Handwerk wurde das umfassende Forschungsprojekt „renderingCODES“ aus der Taufe gehoben.
 
Am Anfang stand dabei eine Studie zur Vergangenheits- und Gegenwartsbetrachtung von Putz. Strömungen, Trends und Stile der Architekturepochen wurden aufgezeigt. Es folgte der Schritt ins Licht: Auf einer „Roadshow“ durch die Republik konnten rund 130 Studenten, Architekten, Behörden oder Handwerker mit dem Oberflächenmaterial in Kontakt treten und in sogenannten Worklabs neue Ideen und Visionen für die Stadt der Zukunft und ihre Fassaden/Funktionen entwickeln. 2040: Wie werden wir wohnen? Wo werden wir leben? Wie werden wir uns fortbewegen, wie kommunizieren und wer werden unsere Nachbarn sein? Und eingebettet in diese Fragen dann das eigentliche Thema: Wie muss eine solche Stadt im besten Fall gebaut, wie ihre Werkstoffe beschaffen sein? Was müssen schließlich Oberflächen leisten, was aushalten und wie gestaltet sein?
 
Wunderbares Experimentieren für jeden, der sich gerne auf einer gedanklichen Flugbahn mit der gesellschaftlichen Zukunft beschäftigt. Die fachlich begleiteten und aufgezeichneten Workshops boten viele Ideen, Eindrücke und Impulse für Architekten, Forscher, Interessierte, aber auch für Verkäufer und Hersteller aus der deutschen Lack- und Farbenindustrie.
 
Der nun vorliegende Band zeigt die Verbindung dieser verschiedenen Phasen und Ergebnisse vieler Gedankenreisen. Er versucht die Brücke zu schlagen zwischen den Anfängen kulturellen Bauens und unseren Stadtstrukturen der Zukunft, die sicherlich mobiler, digitaler und umfassender sein werden. Der Leser erhält einen ästhetisch ansprechenden Einblick aus den bisherigen Worklabs des Projekts „renderingCODES“ und hoffentlich viele Impulse zur Gestaltung möglicher Gebäudehüllen mit Putz- und Oberflächenstrukturen der Zukunft.
 
Eine Kurzzusammenfassung der Forschungsstudie finden Sie hier als PDF-Download. Die ausführliche Studie können Sie über die Geschäftsstelle des Verbands der der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie beziehen.

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Rendering Codes – Zukunft Putz

Zusammenfassung


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